Auditbericht SCAS und Soling

Liebe Segelfreunde,

aufgrund der ausserordentlichen Geschehnisse der letzten Wochen und Monate, hier mal meine bajuwarische Meinung dazu:

wie Ihr sicher wisst, bewege ich seit über 50 Jahre meine Solings durch diverse Gewässer.

Seit über einem Jahr bin ich nun Mitglied im SCAS und selbstverständlich bereite ich mich – mit meinem Team – sehr gewissenhaft auf den Saisonhöhepunkt vor. Dies wird akribisch geplant und umgesetzt. 

So fuhren wir letztes Jahr in die USA, wurden US-Meister und Vierter bei der Weltmeisterschaft und in diesem Jahr Zweiter der nordamerikanischen Meisterschaft.

Wir dachten, dass diese Bemühungen ausreichen würden, um beim Saisonhöhepunkt – der westdeutschen Meisterschaft – bestehen zu können… Pustekuchen! Dort wurde uns sehr klar gezeigt, wo der Segel- und Feierhammer hängt!

Bei herausfordernden Bedingungen wurde zäh und anhaltend um jeden Zentimeter gekämpft, unglaubliche Energien freigesetzt und Angst vor grossen Namen scheint hier keiner zu haben; dazu später mehr. Auf der anderen Seite zeigte sich aber die herausragende Gastfreundlichkeit, indem beispielsweise Clubkameraden bei widrigsten Bedingungen Ess- und Trinkbares durch die Schluchten schipperten, damit die Teilnehmer sich nicht irgendwelchen Gefahren aussetzen mussten.

Überhaupt war die Verpflegung auf einem wirklich hohen Standard und so konnten doch einige Kilos an Lebendgewicht an den „Mann/Frau“ gebracht werden.

Hierzu natürlich ein ganz grosses Lob und ein herzliches, bayrisches „Vergelts Gott“, aber zurück aufs Wasser. 

Hier geschah geradezu Wunderliches: der Abonnementsieger Burschi mit Gemahlin und österreichischer Verstärkung sah sich ernsthafter Konkurrenz ausgesetzt und kam gerade so aufs Treppchen, davor der einheimische Björn mit Team, der sich nach sehr starkem Widerstand dem Ex-Weltpräsidenten Michael geschlagen geben musste. Dieser konnte allerdings nur mit einheimischer Hilfe von Philipp und Jakob das Siegertreppchen besetzen. Da zeigte sich schon die Stärke der Ederseeflotte, aber das war natürlich noch nicht alles, denn das Programm „Leipziger Jugend forscht“ ersegelte einen tollen vierten Platz (was meine Trainerbrust ein bisserl anschwellen ließ, trainierte ich doch die Jungs das Wochenende davor). Auch der „süsse“ Berliner konnte nur mit einheimischer Hilfe bestehen und letztendlich zog sich Gernot aufs Startschiff zurück, um in Ruhe die Galavorstellung seiner Clubkameraden zu geniessen. So zeigte sich das Familienteam Gerd, „heisswieFrittenfett“ und Leo in bestechender Form und wies uns in unsere Grenzen.

Glücklicherweise hatten die Familienteams um Stefan und Marcel Barie Mitleid mit uns und liessen uns den Vortritt, damit wir nicht durch ein langes Tal der Tränen wanken mussten.

Emil samt Team und natürlich der unverwüstliche Bizzi komplettierten das Feld, wobei Bizzi ein toller Gastgeber war und erst im letzten Rennen zeigte, wie sein wahrer Leistungsstand war.

Tja, so gingen die Tage am Edersee zu Ende und die Moral von der Geschichte?… schee wars, geht raus aufs Wasser, gebt ALLES und dann gibt es immer wieder Überraschungen… und das ist gut so… haut rein und „kick asses“… 😉

Euer Bayer Roman… mit einem grossen Augenzwinkern