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So sehen Sieger aus … Gewinner der ersten Regatta 2024 am Edersee!

Hier der Bericht von Stefan Barie zum H-Boot-Pokal – Viel Spaß…

Edersee-H-Boot-Pokal 2024 – 20. / 21. April
Team „Asel-Süd“ rockt den Pokal. Es gab wohl in der H-Boot-Klasse in der über 50-jährigen Geschichte des SCAS noch
keinen Sieger vom Segelclub Asel-Süd (SCAS). Jetzt ist es passiert. Wirklich? Ja. Es ist unbeschreiblich, einfach
sensationell. Was war eigentlich los? Der Edersee-Pokal in der H-Boot-Klasse war ausgeschrieben vom Edertaler
Segelverein (ESV 86). An zwei Tagen sollten 5 Wettfahrten gesegelt werden. Das Feld von 16 Booten kam aus Dänemark, Holland, ein Segler von der Schlei (Schleswig), vom Rursee (Eifel), Möhnesee, Starnberger See und vom Ammersee und insgesamt 6 Teams vom Edersee. Die Wärme des vorangegangenen Wochenendes mit 25 Grad hat sich in ein Winterwetter verwandelt. Aber es gab Wind. Vor dem Start sind noch notwendige Utensilien angeschafft worden: Liebestöter (lange Unterhose), Mütze, Handschuhe; der Handel freut sich. Noch am Freitag war unser Boot von Stefan und Christopher nach Rehbach verlegt worden, als direkt nach dem Einwickeln der Segel ein Graupelschauer mit entsprechenden Böen über den See zog. Und morgen Segeln? Die Nacht war unruhig, Wind, Kälte. Vorfreude? Hielt sich in Grenzen. Dann kam die Crew zusammen = Stefan Barie, Frank Gundlach, Marcel Barie, in 2024 zum ersten Mal (!). Kein Training, keine Wettfahrt in diesem Jahr. Na und? Wanten einstellen, Port in die Kiste, ab aufs Wasser. Immerhin kein Regen oder Schnee, bei 6 – 9 Grad
Lufttemperatur und ein mäßiger bis frischer Wind aus Nord. Das Boot war schnell, die Einstellung stimmte. Wo ist
der Wind? Jeder machte sich seinen Reim aus den Bedingungen und gemeinsam wurde der Plan besprochen. Es gab
ihn. Dann wurde gestartet, nicht ganz schlecht. Aber nach der ersten Wende waren wir im freien Wind. Nicht ganz
nach Plan – aber schnell… Zwei mal rauf und runter. In die Bucht (Niederwerbe), mit Ablauftonne und zurück. Wir
kommen gut an. Wieso sehen wir keine Boote? Ach – wir schauen nach vorne. O.K. nur nicht beunruhigen lassen. Wir
haben doch einen Plan. An den Stegen entlang. Ja – kurz vor der Bucht. Aber dann haben wir auf dem Weg zurück
mit Spinnacker geschiftet, zur See-Mitte, und sind mit Dampf und Druck weitergedüst. Rechts ging die Suppe (Wind)
aus – nicht bei uns. Platz 2 im ersten Lauf! Und natürlich musste der Spruch kommen: „Unseren Streicher haben wir
schon mal“. Ab 4 Wettfahrten wird die schlechteste Platzierung gestrichen – das wurde noch sehr wichtig. Schon
jetzt mussten wir uns kneifen – Platz 2, irre. Dann kam Race 2. Gleiche Bedingungen. Der Wind war da. Nur mal eher
links, dann mehr rechts. Wir waren immer bei Ihm = Platz 1 im 2-ten Lauf. Wie bitte? Dann kam der Ausrutscher –
Platz 4 im dritten Lauf – o.k. Wäre ja auch zu schön gewesen… Lauf Nummer 4: Platz 2!!! Die Schwimmweste wurde
immer enger, weil unsere Brust angeschwollen ist und fast platzte vor Stolz. Wir konnten unser Glück nicht fassen.
Aber es gab noch ein Rennen. Sonntag.
Sonntag, um 07:00 Uhr geht der Wecker, sicher ist sicher. Im Radio: „Bitte zuhause bleiben. Die Bäume stürzen um
wegen Schneelast.“ Schneeregen in der Luft. Frank hat schlecht geschlafen. Aber: Mit Platz 1 im Rücken haben wir
das Projekt mit guter Laune fortgesetzt. Es wurden Berechnungen vorgenommen: Was wäre wenn… ohne Ergebnis.
Wir müssen segeln. Ein Punkt Vorsprung vor dem Supersegler Miethe, auf dessen Boot Frank noch eine Woche zuvor
Rang Zwei auf dem Baldeneysee errang. Der Wind aus Nord-Ost ergab einen Kurs im Waldecker Becken. Gute
Bedingungen, Tricky-Wind, einigermaßen Start, nicht gut gesegelt. Wieder etwas aufgeholt, dann verloren. Der
Druck war groß – aber wir waren konzentriert. Es ging hier nicht besser – Rang 8. Miethe war weit vor uns, der
Einzige der uns in die Suppe spucken konnte. Wir fuhren mit gemischten Gefühlen nach Hause, ahnungslos und
etwas geknickt, als die ersten Konkurrenten auf Rufweite herankamen und riefen: „Glückwunsch, das habt ihr wohl
gepackt“. Wie bitte? Ja, Gerd Miethe machte Rang 5, musste Platz 11 streichen, und wir strichen den Sonntag, Platz
8, machte gesamt 9 Punkte bei uns und Miethe hat 11 Punkte = Platz 1 für uns. Wir konnten es nicht fassen. Auf dem
Steg hat der Wettfahrtleiter Klaus-Dieter Lachmann zu uns den Daumen gehoben, die ersten Gratulanten kamen an
Bord, als wir noch die Segel aufwickelten. Ich war irgendwie immer noch skeptisch; irgend ein Protest oder sonst was
konnte noch passieren? Nein. Es wurde real. Wahnsinn. Also: Platz 2 Gerd Miethe und Crew, vor Holland, Christian
Klinkenberg (15 Punkte), Platz 4 für Björn Geisler, Oliver Syring, Cedric Stiel vom ESV `86 (17 Punkte). Auf Platz 11
landete Christoph Zander (ETUF) von Essen, der wieder die bewährte Crew mit Flynn Barie (9 Jahre) und Isabel Barie
(SCAS) bei sich hatte. Der Sohn von Marcel + Isabel war jüngster Teilnehmer der Challenge. Weitere Edersee-Boote:
Platz 7 Christian Blum, Platz 9 Heinrich Hauer, Platz 10 Thorsten Rasche, Platz 12 Oliver Draude.
Ich hoffe, dass der „Schwebe-Zustand“ noch etwas bleibt. Danke an meine Crew: Frank, Marcel – einfach super.