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Coole Teilnehmer in fliegenden Badewannen

Was es mit der Überschrift auf sich hat, dazu später mehr! Am langen Wochenende 01.-03.10.2022 fand in Plau die „Nevellüücht“ Regatta des Plauer Hai-Live (PHL) Segelverein statt; gleichzeitig die Landesmeisterschaft Segeln vom Verband für Behinderte und Rehabilitationssport (VBRS) Mecklenburg-Vorpommern.

Die Meldezahl von 28 Teilnehmern versprach eine kleine zweite IDM zu werden. Leider erkrankten einige Teilnehmer oder hatten andere Verpflichtungen, sodass sich am Ende dennoch 21 Teilnehmer an der ersten Startkreuz trafen.

Jetzt zur Überschrift:

Am Wochenende herrschten Temperaturen teilweise im einstelligen Bereich mit viel Regen. Dazu kam durchgängig „schönster“ Wind (Samstag in Böen mit bis zu 35kn = Windstärke 8; Sonntag & Montag ~28kn), der eine „kleine“ und kurze Welle aufbaute. Ich sage immer liebevoll zu meinem 2.4mR: „meine Badewanne mit Segeln“ -> ja, ich saß in solch einer… Während die Pumpe versuchte das aufgenommene Wasser wieder loszuwerden, kamen auch schon die nächsten zwei Wellen. Kurzum: „cool“ -> es war nass und sch** kalt. Fliegende Badewanne: vor dem Wind im Surf die Wellen mit über 7kn runter, bis man wieder „einfädelte“ (siehe zuvor Pumpe). Das Gute: Es waren am Samstag und Sonntag nur 3 Wettfahrten angesagt, sodass wir spätestens gegen 14 Uhr eine warme Dusche nehmen konnten. Ja, ich stehe dazu! Ich bin ein Warmduscher… und gehe danach auch noch unter die Bettdecke!

Speedtracker, damit niemand sagt: „eine Badewanne kann doch gar nicht so schnell“

„Wissende“ werden meinen: Trockenanzug und lange Unterwäsche: dann ist es nicht so schlimm, auf der Jolle segeln wir im Frühjahr immer so. Ja, dieser Meinung war ich auch, bis jetzt. 4h im Trockenanzug im „Wasser“, sitzend, ohne viel Bewegung (Trapez rein und rauß, wenden, Spi Manöver) oder ausreiten und die Großschot zerren… all diese wärmenden/schweißtreibenden Bewegungen hat man nicht (wirklich) im 2.4mR.

Für mich waren die ersten beiden Regattatage beeindruckend und ein voller Erfolg. Nach meinem Debüt in Berlin, konnte ich nun „etwas mehr“ Anschluss an den Olympia-Medaillengewinner Heiko Kröger und die anderen, bekannten Spitzensegler halten, zumindest in der Platzierung. Heiko war die Tage nicht einholbar und führte teilweise mit mehreren 100m vor dem Feld. Ich konnte tapfer den 5 Platz verteidigen, wissentlich das die Lücke nach hinten kleiner als nach vorne war (laut Punkten und im Zieleingang). Am Montag (letzten beide Läufe) war dann der „Akku“ alle (meiner und der der E-Pumpe), meine gebrauchten und alten Segel von den Strapazen der zurückliegenden beiden Tage zerschlissen und eingerissen, Rückenlehne am Sitz gebrochen, Nieten vom Großschotblock rausgebrochen und wenn das nicht ausreicht: war dann auch noch der Wurm drinne (ein Strafkringel! und dass bei einem lizensierten Schiedsrichter & Wettfahrtleiter & Ausbildungsmultiplikator –> einfach mal verschätzt: „das wird eng, wird aber noch passen“ – tat es dann nicht @Torsten: sorry again). Meine gute Serie riss dann mit einem 8. und einem 13. Platz ab. Gut das nicht noch mehr Rennen stattgefunden haben – ich möchte es mir nicht weiter ausmalen. Leider wurde ich damit von Platz 5 auf 7 durchgereicht. Allerdings freut es mich für die „Überholer“ (Kristian, David), da wir die letzten Tage immer auf Augenhöhe gekämpft und gefroren haben. Zusammenfassend für mich sehr zufriedenstellend, da ich in der „Top 10 IDM Liga“ mitsegeln konnte. Somit bedeutet meine zweite Regatta eine Verbesserung von IDM Platz 18 auf unter Top 10. In der VBRS-Wertung belegte ich hinter Heiko Platz den 2 Platz gefolgt von Maik Aberle.

Heiko Kröger „Gold“ und ich „Silber“

Jetzt heißt es Wunden lecken und die Impressionen verdauen.

Autsch… und nein, ich habe lange Segelhandschuhe getragen!

Danach werden wir im Familienrat die Weihnachtswünsche durchsprechen -> mein Wunschzettel für einen Satz Segel ist geschrieben und ein nettes Bild habe ich auch schon gemalt 😉 (@Oli: mit der „richtigen“ Farbe der Segelnummer).

Abschließend möchte ich dem Ausrichter (PHL) ein Kompliment aussprechen. Engagement und Einsatz an Land sowie auf dem Wasser haben die Veranstaltung zu einem großartigen Event gemacht. Ein Beispiel: vormittags auf dem Motorboot die Segler aus dem Stadthafen begleitet, auf dem Wasser für Sicherheit gesorgt, an Land eine helfende Hand geboten und abends am Pizzaofen uns verköstigt (um nur einen Helfer zu beschreiben)!

Bis nächstes Jahr!

VG,

Jan Rischard

GER 855